Therapie bei Legasthenie
Zu einem ganzheitlichen Therapieangebot für Kinder und Jugendliche mit vermuteter Legasthenie gehören eine Vertiefung der Diagnostik, ein Beratungsgespräch mit Eltern (oder Großeltern bzw. Erziehungsberechtigten) und die eigentliche Therapie.
Diagnostik
Bei den Kindern, die bei uns vorgestellt werden, ist in den meisten Fällen bereits eine Lese-Rechtschreibstörung oder Lese-Rechtschreibschwäche diagnostiziert. Entweder durch die Schule (Beratungslehrer, Schulpsychologin) oder durch einen anerkannten Kinder- und Jugendpsychiater, eine Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Ist die Abklärung nicht gemacht, können wir eine erste Abklärung vornehmen oder auch die Testung durchführen. Wir verwenden dazu die gängigen Testverfahren.
Beratungsgespräch
Wir führen ein Gespräch mit den Eltern (oder anderen Bezugspersonen wie Großeltern, Pflegeeltern...), meist auch zusammen mit dem Kind und besprechen Hintergründe der Teilleistungsstörung oder Teilleistungsschwäche und Inhalte der Therapie.
Gemeinsame Zielsetzung
Im Vordergrund stehen zunächst Motivationsaufbau und die Stärkung des Selbstvertrauens. Unter Berücksichtigung des Lernens über unterschiedliche Sinne schaffen wir einen spielerischen Zugang zum Lesen und Schreiben und vermitteln erste Erfolgserlebnisse.
Unsere Therapieinhalte und Förderungsmöglichkeiten
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Basistraining zur Wahrnehmungsverbesserung
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Einüben und Abspeichern der Buchstaben über die Mundmotorik nach Marlies Kretschmann
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Durch Körper- und Sprechmotorik wird Sprachgefühl und Sprachrhythmus gefördert
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Speichertraining zur Verbesserung der Merkfähigkeit
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Konzentrations- und Wahrnehmungsübungen
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Förderung des Rechtschreibens
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Vermitteln von Rechtschreibstrategien über sprachlogische Erklärungen der Rechtschreibregeln sowie die Unterstützung über Motorik
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Selbstinstruktion für Rechtschreibregeln anhand von Kontrollstrategien
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Kontinuierliche Überprüfung der Rechtschreibstrategien des Kindes
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Förderung des Lesens
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Silbierendes Lesen als Basisförderung der Lesefertigkeit
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Übungen zur Lesegenauigkeit
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Übungen zu sinnerfassendem Lesen
Außerschulische Förderung über das Jugendamt
Wenn das Selbstbewusstsein der Kinder oder Jugendlichen stark beeinträchtigt ist und Probleme im Umgang mit anderen entstehen, bedingt durch die Lese-Rechtschreibschwierigkeiten, können die Eltern eine fachärztliche Diagnose von einem Kinder- und Jugendpsychiater erstellen lassen. Damit und einer Stellungnahme der Lehrkraft können sie einen Antrag beim zuständigen Jugendamt über § 35 a, SGB VIII, KJHG stellen.
Auch für die Möglichkeit von "Notenschutz" und Nachteilsausgleich in der Schule haben die Gesetzgeber Regelungen geschaffen, die Ihnen und Ihrem Kind durch die erste schwierige Zeit im Zusammenhang mit der Legasthenie helfen. Lesen Sie weitere Informationen dazu in unserem Artikel über Notenschutz und Nachteilsausgleich.